Ein unmissverständliches Statement für Frieden und Freiheit in Europa soll nach Meinung des Vorsitzenden der Europäischen St.-Ulrichs-Stiftung, Landrat Leo Schrell, von der diesjährigen Verleihung des Europäischen St.-Ulrichs-Preises ausgehen. Am Freitag, 20. Mai 2022, wird die Stiftung in der Studienkirche Mariä Himmelfahrt in Dillingen den Chefredakteur der Wochenzeitung "DIE ZEIT", Giovanni di Lorenzo, mit dem 10.000 Euro dotierten Preis auszeichnen. Di Lorenzo zählt zu den profiliertesten Journalisten in Deutschland. Bereits im April 2021 fiel in einer gemeinsamen Sitzung von Stiftungsvorstand und Kuratorium die Wahl auf Giovanni di Lorenzo.
Für die Verantwortlichen der Stiftung war dabei entscheidend, dass der Preisträger sein journalistisches Wirken stets an Werten wie Freiheit, Toleranz und Menschlichkeit orientiert und sich dabei gegen Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus artikuliert. "Mit seinem wertebasierten Journalismus ist er ein prägender Meinungsführer im deutschen Journalismus sowie ein überzeugender Brückenbauer und ein Vorbild für die Jugend Europas", betont Schrell. Die Laudatio wird die Programmdirektorin der ARD, Christine Strobl, halten.
Verleihung auch per Livestream
Die Planungen für den Festakt laufen derzeit auf Hochtouren. So erwartet die Stiftung rund 120 geladene Gäste sowie zahlreiche Medienvertreter*innen. Wie bereits bei der Preisverleihung im vergangenen Jahr, als der Preis wegen der Corona-Pandemie in Berlin an den damaligen Bundesminister Dr. Gerd Müller verleihen wurde, organisiert die Stiftung auch in diesem Jahr einen Live-Stream. Ungeachtet dessen ist die Bevölkerung zur Preisverleihung eingeladen, die freien Plätze in der Studienkirche einzunehmen und dem Festakt unmittelbar beizuwohnen.
"Zum Zeitpunkt der Vergabe des Europäischen St.-Ulrichs-Preises war es noch unvorstellbar, dass es Mitten in Europa einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg geben könnte", so der Stiftungsvorsitzende. Gerade die damit verbundene Propaganda und die Beschneidung der Menschenrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit machen nach Ansicht Schrells die Verdienste von Giovanni di Lorenzo um die Einheit Europas und um Frieden und Freiheit in Europa greifbar.
Europäische Union muss enger zusammenrücken
Das Ziel der Europäischen St.-Ulrichs-Stiftung, nämlich die Einheit Europas in christlich-abendländischer Tradition zu fördern, ist mit Blick auf den gegenwärtigen Zustand Europas aktueller denn je. So ist der Landrat überzeugt, dass die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten wegen des von Russland geführten Krieges zwar enger zusammenrücken und Entschlossenheit und Einigkeit in der Verurteilung des Angriffs auf die Zivilbevölkerung zeigen, sich rechtsgerichteter Populismus, ausgeprägter Nationalismus und der Abbau der Rechtsstaatlichkeit in einigen Mitgliedsstaaten jedoch nicht leugnen lassen.
Die beiden Stiftungsvorsitzenden, Landrat Leo Schrell und Oberbürgermeister Frank Kunz, sowie der Schatzmeister der Stiftung, Domkapitular Monsignore Harald Heinrich, betonen deshalb übereinstimmend, dass gerade jetzt in Krisenzeiten ein Europa erforderlich sei, das seine Stärken in Mitmenschlichkeit, einem offenen Blick für die Sorgen und Nöte der Menschen und in gegenseitiger Unterstützung entfalte. "Deshalb soll", so Schrell, "mit der Verleihung des Europäischen St.-Ulrichs-Preises auch ein Signal für ein friedliches Zusammenleben der Völker Europas ausgesendet werden."
Nach den Planungen der Stiftung soll der Festakt rund 90 Minuten dauern. Das Programm enthält auch liturgische Bestandteile. So werden der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Bischof Dr. Bertram Meier, und Regionalbischof Axel Piper gemeinsam ein Friedensgebet sprechen. Musikalisch umrahmt wird die Preisverleihung von Dr. Axel Flierl an der Orgel und den Dillinger Barockbläsern werden. (pm)