Um Infektionen mit der aktuellen Omikron Variante des SARS-CoV-2-Virus möglichst frühzeitig zu erkennen und damit Infektionsketten erst gar nicht entstehen zu lassen, rät das Gesundheitsamt Dillingen zu konsequenten, vor allem regelmäßigen und engmaschigeren Selbsttests.
Großteil der Antigentests können Omikron-Infektion nachweisen
Die sogenannten Antigentests oder auch kurz "Schnelltests" weisen nicht das Erbmaterial des Virus nach, sondern Eiweißfragmente (Proteine) aus der Hülle des Virus. Auf Grundlage der aktuellen Datenlage geht das Paul-Ehrlich-Institut davon aus, dass die allermeisten der in Deutschland angebotenen und positiv bewerteten Antigentests eine Omikron-Infektion nachweisen können. Ganz generell sollte beachtet werden, dass Antigentests (Selbsttests und Antigen-Schnelltests zur professionellen Anwendung) nicht zur sicheren Diagnose einer SARS-CoV-2-Infektion entwickelt wurden, sondern allein um Personen mit einer sehr hohen Viruslast, der damit verbundenen potenziellen Infektiosität und dem Übertragungsrisiko für Kontaktpersonen schnell und einfach zu identifizieren. Eine hohe Viruslast entwickelt sich zu Beginn einer Infektion, sei es mit oder ohne Symptomatik.
Zeitpunkt der Testung entscheidend
Antigentests zur Eigenanwendung, auch wenn sie die technischen Anforderungen an die Empfindlichkeit (Sensitivität) erfüllen, sind zudem nur dann aussagekräftig, wenn die Vorgaben bei der Anwendung exakt eingehalten wurden. Eine Infektion können sie nur ermitteln, wenn zum Testzeitpunkt eine hohe Viruslast besteht. Dies gilt ebenso für die Omikron-Variante. Wichtig ist dabei zu wissen, dass ein negatives Ergebnis im Antigentest eine Infektion nicht ausschließt. Denn wenn eine niedrige Viruslast vorliegt, zum Beispiel zu einem frühen Zeitpunkt der Infektion, kurz nach Ansteckung, kann der Test trotz der Infektion ein negatives Ergebnis bringen. Daher ist der Zeitpunkt der Testung auch hier entscheidend und stellt ebenfalls immer nur eine Momentaufnahme dar. Ein negativer Antigen-Test bedeutet also nur, dass man zum Zeitpunkt der Probenentnahme wohl nicht besonders ansteckend war. Deshalb ist es sinnvoll, die Schnelltests möglichst regelmäßig einzusetzen, wenn man einem Infektionsrisiko ausgesetzt war.
PCR-Test nach positivem Antigen-Test notwendig
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) führt eine Liste der aktuell zugelassenen Tests unter https://www.bfarm.de/DE/Medizinprodukte/Antigentests/_node.html. Der klassische PCR-Abstrichtest ist bei Menschen mit Corona-typischen Symptomen sowie engen Kontaktpersonen einer mit SARS-CoV-2 infizierten Person sinnvoll. Nach einem positiven Antigen-Schnelltest ist immer ein PCR-Test notwendig, um das Ergebnis zu bestätigen. Personen mit einem positiven Antigen-Schnelltest sollten sich daher unverzüglich isolieren und telefonisch Kontakt zu ihrer Hausarztpraxis oder dem ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117 aufnehmen, um einen PCR-Test zu veranlassen. (pm)